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Über Uns

Wie können wir heute über Nationalsozialismus und Holocaust sprechen? Wie können wir Bezüge zur Gegenwart herstellen? Wie können wir Jugendliche emotional berühren und sie gegen Diskriminierung und Ausgrenzung sensibilisieren, ohne sie zu überwältigen? Und wie schaffen wir den Transfer zur Universalität der Menschenrechte?

Häufig erleben Jugendliche Unterricht über Nationalsozialismus und Verfolgungspolitik abgekoppelt von ihrer Lebenswelt, ohne Verbindung zur Gegenwart. Daher haben wir – elf renommierte Berliner Einrichtungen – uns im Netzwerk „Geschichte in Bewegung“ zusammengeschlossen und machen Schulklassen ein besonderes Angebot:

Kombinierte, mehrtägige Programme, die Geschichte und Gegenwart in spezifischer Weise verbinden und damit die großen Themen aufgreifen, denen wir uns verpflichtet sehen: NS-Zeit und Erinnerungspolitik, Demokratieverständnis und vielfältige Gesellschaft.

Diese kombinierten Workshop-Angebote führen Ihre Schüler*innen in mehrere Häuser. Jede Sequenz ist einem Schwerpunktthema gewidmet. In der Regel sind die Programme dreitägig, wir passen das Konzept jedoch gerne an die Bedürfnisse Ihrer Lerngruppe an.

Museen, historische Orte und außerschulische Bildungseinrichtungen haben sich in einzigartiger Weise vernetzt und bieten so die Chance, unterschiedliche Blickwinkel und Perspektiven einzunehmen, multiperspektivisch zu erzählen und ein stimmiges Gesamtbild zu entwickeln. Die Inhalte sind aufeinander abgestimmt und ergänzen sich. So können Ihre Schüler*innen Einsichten über Verbindungen zwischen Geschichte und Gegenwart gewinnen.

Uns als beteiligte Bildungsträger verbindet das Anliegen, persönlich und individuell auf die Bedürfnisse unserer Besucher*innen einzugehen. Jede*r Jugendliche ist uns mit ihren oder seinen eigenen Erfahrungen wichtig – und mit seinen oder ihren persönlichen Fragen. Denn wir sind überzeugt, dass es für eine gute historisch-politische Bildungsarbeit unerlässlich ist, dass Jugendliche den Raum haben, ihre eigenen Perspektiven und Zugänge zu entwickeln.

Unsere Einrichtungen unterscheiden sich stark voneinander. Einige sind historische Orte, andere sind es nicht. Manche werden von vielen, auch internationalen Besucher*innen genutzt, andere nicht. Diese inhaltlichen und formalen Unterschiede erfordern unterschiedliche pädagogische Konzepte, um der Geschichte, den Orten und den Besucher*innen gerecht zu werden. Dabei hat jede Einrichtung ihre eigenen Schwerpunkte und Stärken. Mit den hier vorgestellten kombinierten Angeboten verbinden wir diese Stärken, um den Jugendlichen, mit denen Sie arbeiten, möglichst viele Erfahrungen und ein weitreichendes Lernangebot zu bieten.

Bei der Konzeption unserer Angebote haben wir sowohl die Interessen der Schüler*innen als auch den Rahmenlehrplan im Blick, wobei wir sowohl fachliche wie übergreifende Themenfelder behandeln. Wir widmen uns Zugängen, die neben den kognitiven auch wichtige emotionale Ebenen ansprechen.

Unsere kombinierten Angebote eignen sich für Lerngruppen aller Schularten von Jahrgangsstufe 5 bis 13. Wir arbeiten aber auch gerne mit Gruppen der beruflichen Bildung, Studierenden, Jugendgruppen freier Bildungsträger und internationalen Begegnungen.

Ihre Gruppe hat besondere Bedürfnisse? Unser Programmvorschlag überzeugt Sie, aber Sie sind sich unsicher, ob das Programm wirklich zur Lernsituation der Klasse passt? Sprechen Sie uns gerne an! Wir arbeiten immer wieder mit vielfältig inklusiven Gruppen, mit Klassen aus Förderzentren und mit AGs im schulischen Ganztag.

In jedem Fall gehen wir bei der konkreten Programmgestaltung auf Ihre spezielle Schulklasse ein. Daher bitten wir Sie im Anfrage-Formular und in unserer anschließenden telefonischen Programmberatung um entsprechende Informationen zu Ihrer Lerngruppe.

Wir erfahren regelmäßig, dass Lehrer*innen mit einer Klasse die Angebote unterschiedlicher Einrichtungen wahrnehmen wollen, sodass bereits Besuche in anderen Institutionen stattgefunden haben oder geplant sind. Berlin verfügt über eine Vielzahl hoch qualifizierter Bildungsangebote zu unterschiedlichen Facetten der Geschichte des Nationalsozialismus und Holocaust sowie der historisch-politischen Bildung zu benachbarten Themenfeldern. Die Angebote werden aber meist einzeln gebucht und bauen weder aufeinander auf, noch sind sie inhaltlich abgestimmt. Mit unserem Angebot vermeiden wir thematische Doppelungen und das dadurch bei Schüler*innen hervorgerufene Gefühl von Überdruss und die Frage: Warum schon wieder … ?

Wir sind überzeugt, dass Jugendliche andere, neue und persönliche Zugänge zur Geschichte entwickeln können, wenn wir die unterschiedlichen Schwerpunkte und Möglichkeiten unserer Lernorte differenziert einsetzen. Durch die verschiedenen Orte, Methoden und Seminarformen ergibt sich ein fundiertes und rundes Gesamtbild. So ermöglicht die mehrtägige Programmform eine außergewöhnliche Vertiefung.

Im Rahmen der Kooperation informieren sich die pädagogischen Teams der beteiligten Einrichtungen direkt über das durchgeführte Programm und die Erfahrungen in den Gruppen. Dadurch können wir besser auf Ihre Schüler*innen abgestimmte Workshops durchführen. Zugleich sind Sie von diesen Koordinierungsfunktionen entlastet und können sich Ihrerseits stärker auf die Wahrnehmung Ihrer Klasse konzentrieren.

Beschäftigung mit Geschichte hat immer viel mit Bewegung zu tun, genauer: mit innerer, gedanklicher Bewegung. Denn schon unser Nachdenken über Vergangenes ist ja immer ein Bezug zu uns selbst: Vergangenes wird erst durch Reflexion zu Geschichte – durch persönliches, gemeinsames oder gesellschaftliches Nachdenken. Geschichte ist angeeignete Vergangenheit. Wir müssen uns also gedanklich miteinander bewegen, wenn wir Geschichte lernen wollen – und umso mehr, wenn wir anhand der Geschichte Erkenntnisse für unsere Gegenwart und Zukunft gewinnen möchten.

Unsere integrierten Angebote machen die Bewegung auch äußerlich erfahrbar: Sie bewegen sich mit Ihrer Lerngruppe durch die Stadt, zu den verschiedenen beteiligten Einrichtungen und historischen Orten. Die äußere Bewegung fördert die innere, Ihre Schüler*innen erleben verschiedene Menschen, die in den unterschiedlichen Einrichtungen mit abgestimmten, aber differierenden Methoden mit ihnen arbeiten.

Die Beschäftigung mit Ausgrenzung und Verfolgung bis hin zum Massenmord ist oft etwas emotional stark Bewegendes. Es ist uns wichtig, diese Ebene deutlich zu sehen und zugleich den Kindern und Jugendlichen, mit denen wir arbeiten, die Freiheit zu lassen, persönlich ganz unterschiedlich „bewegt“ sein zu können (oder eben auch nicht).

Kognitiv wie emotional geht es bei diesen Themen der historisch-politischen Bildung auch immer wieder um die Frage, wie ich selbst mich als Teil der Gesellschaft sehe, welches Demokratieverständnis ich in der vielfältigen Gesellschaft habe und lebe. So ist politische Bildung auch Identitätsbildung. Ich lebe in Gesellschaft, also habe ich auch Verantwortung. Deswegen haben wir das „ich“ im Wort „Geschichte“ farblich hervorgehoben.